Fluchtgeschichten in Niedersachsen

Nach Angaben der Vereinten Nationen waren im Jahr 2016 mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Davon leben mehr als 40 Millionen Menschen weiter im eigenen Land, als sogenannte Binnenflüchtlinge. Ein großer Teil der Menschen flüchtete zudem in die Nachbarstaaten. Die Geflüchteten wollen in der Nähe bleiben, wollen zurückkehren, wenn die größte Gefahr für ihr Leben vorbei ist.

In diesem Web-Dossier erzählen wir Ihnen fünf Geschichten von Geflüchteten in Niedersachsen. Die Gründe ihrer Flucht sind vielfältig, oft kommen mehrere Ursachen zusammen. Ihre Geschichten stehen repräsentativ für viele Menschen, die in Niedersachsen Schutz suchen. Gleichzeitig möchten wir zeigen, was wir hier – zwischen Harz und Nordsee – mit den Ursachen ihrer Flucht zu tun haben. Wir sind direkter beteiligt, als vielen bewusst sein mag.

tammam kahil

Tammam Kahil, Syrien. Wohnort heute: Celle

Der Blick geht nur nach vorne

Tammam Kahil ist vor dem Krieg in Syrien geflüchtet, diesem Bürgerkrieg, der dank Einmischung von außen endlos weiterzugehen scheint – im Norden des Landes auch mit deutschen Panzern.

hassan abdulmaula

Hassan Abdulmaula, Sudan. Wohnort heute: Hannover

Die lange Flucht

Hassan Abdulmaula ist auf der Flucht, seit er zwölf Jahre alt ist. Er lebte in Flüchtlingscamps, schlug sich auf dem Bau durch, wurde in einem Geheimgefängnis gefoltert. Seine Heimat Darfur ist heute Synonym für Gräueltaten. Und die EU macht mit dem mit Haftbefehl gesuchten Präsidenten Verträge, damit Flüchtlinge wie Hassan Abdulmaula nicht nach Europa kommen.

masoud_masoumeh_komijani

Masoud und Masoumeh Komijani, Iran. Wohnort heute: Harz

Wir glauben euch den Glauben nicht

Das Ehepaar Komijani will lieber christlich leben und glauben – das bringt sie im Iran in Lebensgefahr. Sie fliehen nach Deutschland. Doch hier droht ihnen die Abschiebung – auch, weil sie beim Termin bei den zuständigen Behörden kein christliches Symbol tragen.

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Omar Aboubakar, Somalia. Wohnort heute: Goslar

Der Traum von Olympia

Omar Aboubakar flieht aus Somalia, weil er in dem von Krisen geplagten Staat am Horn von Afrika aufgrund seiner ethnischen Herkunft verfolgt wird. Aus Fischern und Tauchern wie Aboubakar werden am Horn von Afrika Flüchtlinge und Kriminelle – auch weil in Europa der Fisch schön billig sein soll.

Rodolfo Ivan Ballesteros

Rodolfo Ivan Ballesteros, Chile. Wohnort heute: Hannover

Die Solidarität mit den Flüchtlingen aus Chile

Rodolfo Ivan Ballesteros floh 1974 vor der Gewalt des Pinochet-Regimes in Chile. Trotz vieler Unterstützung brauchte der junge Mann einige Jahre zum Ankommen. Im Vergleich zur Situation heutiger Flüchtlinge sei seine Flucht privilegiert gewesen, sagt Ballesteros. Die heutigen Fluchtursachen sieht er in dem System, das auch Chile mit der Diktatur Pinochets übernahm – und das das Land bis heute beherrscht: dem Neoliberalismus, der Konsum anstelle von Solidarität stelle.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema "Fluchtursachen".

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