Der Orientierungsrahmen wurde und wird wiederholt von Wissenschaftler*innen und Bildungsaktivist*innen kritisiert, da er in Teilen ein hegemoniales Weltbild vermittle, koloniale Vergangenheit verkläre, Machtverhältnisse ausblende, Stereotypen und Rassismen reproduziere und damit am eigentlichen Anspruch des Globalen Lernens scheitere. Auch die Autor*innenschaft - 24 weiße Männer und eine weiße Frau wurde als unausgewogen kritisiert.

Für die Überarbeitung und Neuauflage des Orientierungsrahmens (bis Ende 2014) bestand Hoffnung, dass dieser Kritik und konkreten Anregungen zur Veränderung Rechnung getragen wird. Der erste Entwurf des überarbeiteten Orientierungsrahmens rief jedoch erneut große Kritik hervor - insbesondere da die problematischen Inhalte inzwischen bekannt waren und dennoch nur in Teilen überarbeitet wurden. Der Einbezug von Autor*innen und Wissenschaftler*innen of Color, bzw. Personen mit machtkritischer Expertise, blieb auch hinter den Erwartungen zurück.

Ein Zusammenschluss aus Wissenschaftler*innen, Bildungsfachleuten, Anti-Rassismus-Aktivist*innen und Eine-Welt-Akteur*innen hat darauf hin einen Offenen Brief "Decolonize Orientierungsrahmen" verfasst, der unter diesem Link eingesehen werden kann und die Kritikpunkte zusammenfasst. Andere Autor*innen, wie z.B. Prof. Bernd Overwien (Uni Kassel) haben hierzu Stellung bezogen.

Die Open School 21 hat der nach Veröffentlichung des Briefes entsponnenen sehr kontroversen und hitzigen Debatte in der entwicklungspolitischen Szene einen Kommentar hinzugefügt, den wir hilfreich finden.

Die Fachstelle Globales Lernen teilt die Kritik am Orientierungsrahmen in vielen Punkten und findet eine kritische Auseinandersetzung wichtig und fruchtbar. Wir treten dafür ein, dies in einem wertschätzenden Dialog zu tun.

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