1,5 Millionen. Das ist die Einwohnerzahl von München. Und es ist die kaum vorstellbare Zahl von Kindern, die in Westafrika unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Chicago im Auftrag des US-Arbeitsministeriums.
Dabei hatten Schokoladenhersteller wie Mars und Nestlé schon 2001 versprochen, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis 2005 zu beenden! Das Ziel wurde in der Zwischenzeit mehrfach revidiert. Durch die neue Studie zeigt sich jetzt: In den letzten zehn Jahren hat die Kinderarbeit in der Branche nicht abgenommen. Im Gegenteil: Der Anteil der Kinder, die gefährlichen Chemikalien ausgesetzt sind, ist in den vergangenen Jahren sogar stark gestiegen. Die Schokoladenindustrie hat das Ziel, Kinderarbeit zu reduzieren – zu dem sie sich selbst verpflichtet hatte – also klar verfehlt. Das gebrochene Versprechen der Schokoladenindustrie ist somit ein weiteres Beispiel dafür, dass freiwillige Selbstverpflichtungen nicht ausreichen und keine Alternative zu einem Lieferkettengesetz darstellen!
Die gesamte Studie (auf Englisch) können Sie hier herunterladen.