Die diesjährige bundesweite Faire Woche findet zum Thema "Menschenwürdige Arbeitsbedingungen" statt. Auch in Niedersachsen gibt es zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen unter dem Motto "Zukunft fair gestalten – #fairhandeln für Menschenrechte weltweit". Der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen vermittelt dazu Begegnungen mit Expert*innen, die zu den Arbeitsbedingungen im Globalen Süden berichten: etwa beim Coltananabau im Kongo oder in der Landwirtschaft in Peru. Sie diskutieren, welche Veränderungen es in Politik und Konsum braucht, um faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen herzustellen.
Coltanabbau im Kongo
In nahezu jedem elektronischen Gerät steckt das Tantal-Erz Coltan – so auch in Smartphones oder Elektroautos. Bei der Produktion der Akkus importieren große Unternehmen den Rohstoff zu möglichst niedrigen Preisen und nehmen dabei billigend in Kauf, dass schwere und offensichtliche Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Denn der Abbau von Coltan geschieht unter miserablen Arbeitsbedingungen und ohne Schutz für die Arbeiter*innen. Der Masterstudent in Entwicklungssoziologie, Entwicklungspolitik und Geschichte Afrikas, Augustin Awounou, berichtet über die Situation der Bergarbeiter*innen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, in der Region Goma. Welche Lösungen gibt es, um die Menschen besser zu schützen? Kann das deutsche Lieferkettengesetz zu einer Verbesserung beitragen
Onlineabend: Talking about… Coltanabbau
am Montag, dem 6. September, 19 Uhr, online via Zoom nach Anmeldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
In Kooperation mit dem Afrikaforum Oldenburg
Coltanabbau im Kongo – Der hohe Preis für Elektroautos
am Dienstag, dem 21.September, um 20 Uhr online via Zoom nach Anmeldung
In Kooperation mit Fair in Braunschweig
Landwirtschaft in Peru
Viele Landwirt*innen in Peru können allein vom Anbau der Lebensmittel nicht mehr leben. Dies zeigt beispielsweise der instabile internationale Kaffeepreis, der nicht genug abwirft. Umweltplagen und Klimawandel erschweren den Anbau, der häufig auch in Einklang mit Traditionen und Respekt vor der Pachamama – Mutter Erde – geschehen muss. Hinzu kommen die wechselnden und steigenden Anforderungen der Konsument*innen. Amanda Luna ist Aktivistin für Klima und Rechte indigener Völker. Sie stammt aus der indigenen Gemeinde Huánuco und ist internationale Koordinatorin eines Indigenenrates im Amazonasgebiet von Peru. Sie lebt derzeit in Köln, wo sie als Gründerin und Projektleiterin des Lateinamerikavereins MamaKiya tätig ist. Sie berichtet, was Zertifikate wie Fairtrade im Kampf um faire Arbeitsbedingungen für die Produzent*innen vor Ort bedeutet. Und welchen Beitrage diese zu einer nachhaltigeren und sozialeren Ernährungsweise leisten.
Podiumsdiskussion: Faire und regionale Ernährung – Widerspruch oder sinnvolle Ergänzung?
Samstag, 18.September 2021, um 19 Uhr, im Alten Rathaus Göttingen
In Kooperation mit der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe Göttingen und dem EPIZ Göttingen