Für 2020 hatte sich die Bundesregierung vorgenommen, 50 Prozent seiner Textilien nachhaltig einzukaufen. Angesichts der drohenden Verfehlung des eigenen Ziels, wenden sich die agl und Landesnetzwerke zusammen mit anderen Organisationen im Themenbereich an das Bundeskanzleramt, die Nachhaltige Beschaffung von Textilien als Vorbildprojekt anzugehen und seiner Verantwortung entlang der Lieferkette nachzukommen. Die Organisationen fordern einen Zeitplan, bis wann der Leitfaden und Stufenplan umgesetzt wird, konkrete Maßnahmen und eine verbindliche Verankerung menschenrechtlicher und umweltbezogener Mindestkriterien im Vergaberecht für alle Bundesbehörden.
Die Bundesregierung hat sich im Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit das Ziel gesetzt, bis 2020 möglichst 50 Prozent der Textilien (ausgenommen Sondertextilien) nach ökologischen und sozialen Kriterien zu beschaffen.Der angekündigte Leitfaden und der Stufenplan, die als Grundlage für die nachhaltigen Beschaffungsvorgänge und zur Erreichung des Ziels dienen sollen, wurden allerdings bis heute nicht veröffentlicht. Auf eine Anfrage im Bundestag hieß es von der Bundesregierung im Mai 2019, dass die Ressortabstimmung derzeit noch laufe, der Leitfaden jedoch zeitnah verabschiedet werden solle.
Zivilgesellschaftliche Organisationen haben in verschiedenen Phasen Input für den Leitfaden gegeben. Von Seiten der Bundesministerien und der Zentralen Beschaffungsstellen sei jedoch teilweise kein politischer Wille zu erkennen, das Ziel umzusetzen. Es scheint daher für die Bundesregierung unmöglich, ihr selbst gesetztes Ziel noch zu erreichen.
Hier geht es zum Offenen Brief an das Bundeskanzleramt
Foto: Hasan Oguz Altuntaş / Pixabay