Tansania, an der Ostküste Afrikas gelegen, hat vor allem mit zwei Extremen zu kämpfen: zum einen zunehmende Dürren und die Austrocknung traditioneller Wasserlöcher, zum anderen Überflutung und Überschwemmung durch zuviel Niederschlag auf einmal. Ohnehin schon arme Bevölkerungsteile sind am schlimmsten betroffen.
Hauptstadt: Dodoma
Zahl der Einwohner: 40,213 Mio.
BIP/Kopf: 1,100 US-Dollar
CO²-Verbrauch: 0,1t/Kopf
CO² Deutschland: 10,21t/Kopf
Tansania liegt an der Ostküste Afrikas am Indischen Ozean. Es ist geprägt von ökologischer und kultureller Vielfalt und ist reich an Rohstoffen. Mit rund 950.000 km² ist Tansania fast dreimal so groß wie Deutschland, hat aber nur halb so viele Einwohner/ -innen. Der Frauen-anteil beträgt 51%, das Bevölkerungswachstum etwa 2.8%. Rund 46% der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre.
Tansania weist tropisches Klima auf und 45-75% des Landes sind überwiegend trockene, semiaride Zonen mit geringen und unregelmäßigen Regenfällen (ca. 500 mm / Jahr), Wasserknappheit, Hungersnöten, einem - trotz geringer Bevölkerungsdichte - hohen Bevölkerungsdruck und Überweidung. Ungefähr 62.000 km² der Fläche sind mit Wasser bedeckt; weitere 3.350 km² sind Wald und Waldland.
Die Abhängigkeit von der Landwirtschaft ist hoch. Diese garantiert 50% des Bruttoinlandsproduktes (BIP), 85% des Exports und 80% der Arbeitsplätze und liefert 95% der Nahrungsmittel. Andere wichtige Sektoren sind Industrie, Bergbau und Tourismus. Trotz wirtschaftlicher Erfolge ist Tansania nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa 48% der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze, hierzu zählen insbesondere die Landbevölkerung (57 %), Kinder, Jugendliche, alte Menschen, Frauen, große Haushalte und Kleinfischer.
Klimawandel in Tansania
Obwohl Subsahara-Afrika nur 3% der globalen Treibhausgase verursacht, sind die Auswirkungen des Klimawandels dort besonders stark. In Tansania wird sich das Klima nach Schätzungen bis zum Jahr 2100 um 2 - 4 °C erwärmen. Der Regenfall wird voraussichtlich im Landesinneren um bis zu 20 % abnehmen, traditionelle Wasserquellen, wie z.B. die Seen Tanganyika, Manyara und Momella, drohen auszutrocknen. Im Norden, Südosten und im Viktoriaseebecken hingegen wird 25-50 % mehr Regen erwartet. Durch die ansteigende Temperatur nimmt die Malaria-Infektionsgefahr dramatisch zu.
Konsequenzen zeigen sich schon jetzt deutlich. Überflutungen und Dürreperioden nehmen seit Mitte der 90er Jahre zu mit dramatischen Folgen für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelsicherheit. Durch das Austrocknen des Lake Tanganyika ist die Fischproduktion in den letzten 10 Jahren von 200.000 auf 165.000 Tonnen zurückgegangen. Schätzungen gehen davon aus, dass das Hauptnahrungsmittel Mais, das zurzeit ein Drittel des täglichen Kalorienbedarfs liefert, sich bis zum Jahr 2080 um 33% verringern wird, Sorghum um 13-82 % und Hirse insgesamt um 20-76%. In sehr trockenen Regionen wie Dodoma wird sogar ein Rückgang des Maisertrags um 80% erwartet.
Frauen sind vom Klimawandel in besonderer Weise betroffen. Sie haben in Tansania und anderen afrikanischen Ländern eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und bei der Versorgung der Familie. Sie produzieren 60-80% der im Inland konsumierten Nahrungsmittel, stellen 50% der landwirtschaftlichen Arbeitskraft und tragen mehr als 90% der häuslichen Verantwortung. Bereits jetzt müssen sie mehr Zeit auf den Feldern verbringen und längere Wege zur Sicherung des Energie- (Feuerholz) und Wasserbedarfs auf sich nehmen. Viele Frauen legen dafür täglich mehr als 10 km zurück. Trotz ihrer wichtigen Rolle sind sie in den meisten ländlichen Gegenden traditionell benachteiligt, was sich in geringem Einkommen, schlechtem Zugang zu Land und Eigentum und geringen Mitspracherechten zeigt. Die Zunahme von Armut und Hunger, aber auch die Ausweitung der Arbeitszeiten trifft sie besonders hart.
Mehr über Tansania erfahren Sie zum Beispiel in unseren Rundbriefen...