Auf der KonferenzInternationale Konferenz 25. - 26. 8. 2009 Stephanstift, Hannover

Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sind extrem ungleich verteilt. Zu den besonders verletzlichen Menschen zählen weltweit Frauen. Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten werden bislang jedoch weitgehend vernachlässigt. Doch kann es eine zukunftsfähige Klimapolitik geben, so lange die Hälfte der Menschheit nicht berücksichtigt wird? Auf der internationalen Konferenz mit Gästen aus Bolivien und Tansania wurden die aktuellen klimapolitischen Strategien vor dem Hintergrund (globaler) Geschlechtergerechtigkeit diskutiert.

Wie sieht eine global und geschlechtergerechte Klimapolitik aus? Welche Rolle können Einzelne, Verbände, Kommunen und die Politik übernehmen?

Referent/innen verschiedener umwelt- und entwicklungspolitischer Organisationen stellten ihre Konzepte vor und traten darüber in einen Diskurs mit den Teilnehmer_innen. Frauen aus Bolivien und Tansania, Partnerinnen aus dem Projekt „Frauen stärken. Klima wandeln!", reflektierten die Diskussion hinsichtlich ihrer spezifischen Situation. Abschließend waren niedersächsische Bundestagskandidaten - und Kanditatinnen eingeladen, ihre Konzepte einer zukunftsfähigen Klimapolitik zu diskutieren.

Veranstaltet von: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V., Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V., Stiftung Leben & Umwelt, Genanet / Life e.V. , Brot für die Welt, BUND Niedersachsen. In Kooperation mit dem Haus kirchlicher Dienste der Ev. -luth. Landeskirche Hannovers.

Die Konferenz wurde finanziell gefördert durch den dvv international aus Mitteln des BMZ, die Niedersächsische Lottostiftung aus Erträgen von Bingo! Die Umweltlotterie, den Evangelischen Entwicklungsdienst, den Katholischen Fonds und die Niedersächsische Staatskanzlei.

Download des Programms

Pressemitteilung vom 01.09.2009: Kein Schnee am Kilimanjaro (Hannover, VEN)

Nur eine zukunftsfähige Klimapolitik, die Genderaspekte ausreichend berücksichtigt, wird die bereits heute dramatischen Auswirkungen des Klimawandels mildern können. Dies ist das wichtigste Ergebnis der internationalen Konferenz "Frauen stärken. Klima wandeln! Anfragen an eine zukunftsfähige Klimapolitik" im Stephansstift vom 25. - 26.08.2009.

Auf der gemeinsam vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN), Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB), Stiftung Leben und Umwelt, Genanet / Life e.V., Brot für die Welt, BUND Niedersachsen und der Arbeitsstelle Umweltschutz des Hauses Kirchlicher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers organisierten Konferenz wurde diskutiert und reflektiert, wie eine global und geschlechtergerechte Klimapolitik aussehen könnte. Dabei ging es insbesondere auch darum, welche Rolle Politik, Kommunen, Verbände und Einzelpersonen übernehmen sollten und könnten. Internationale Beschlüsse konzentrieren sich auf Finanz- und Technologiekooperationen und gehen kaum auf den Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit ein, wie Dr. Chinwe Ifejika Speranza vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in ihrem Eröffnungsvortrag unmissverständlich darlegte. Entwicklungsländer fahren im globalen Klimakarussell eher auf der Standspur, ihnen fehlen personelle, finanzielle und technologische Mittel. Klimagerechtigkeit findet kaum statt: die Verursacher/innen des Klimawandels sind überwiegend im Norden zu finden, während der Süden überproportional von dessen Folgen betroffen ist. Frauen im Süden leiden auf Grund gesellschaftlicher Rollen und Grenzen besonders unter den Auswirkungen eines veränderten Klimas wie beispielsweise geringeren Ernteerträgen in Folge von Dürren, wie Frauen aus Bolivien und Tansania deutlich aufzeigten. Zugleich versuchen sie durch Anpassung, Information und Vernetzung das Überleben zu sichern. Sie fordern daher von den Industrieländern einen respektvolleren Umgang mit der Natur als bisher, nachhaltiges Handeln, das den Ausstieg aus Risikotechnologien beinhaltet, eine Konsum- und Lebensstilwende, die Förderung von kleinbäuerlicher Landwirtschaft sowie selbstverständlich die Berücksichtigung ihres profunden Wissens und ihrer spezifischen Situation.

Konsens herrschte darüber, dass der Energieverbrauch vor allem in den Ländern des Nordens augenblicklich und drastisch eingeschränkt und dabei auf Erneuerbare Energie gesetzt werden muss. An die Politik richtet sich der Appell zu mehr Regulierung in Bezug auf Nachhaltigkeit und zur Genderintegration, Kommunen sind dazu aufgerufen, Bürger_innengagement und die Gestaltungsmöglichkeiten von Bürger_innen stärker zu fördern und einzubeziehen. Konsument/innen wiederum können sich am eigenen Gewinn einer anderen Lebensweise orientieren, während Verbände durch verstärkte Lobbyarbeit Veränderungen schaffen können, damit es nicht bereits in nur wenigen Jahren heißt: kein Schnee am Kilimanjaro!

Kontakt: VEN, Marion Rolle, Projektleiterin „Frauen stärken. Klima wandeln!",
Tel. 04131-402908 , Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Text und Bild: Elke Karin Bloch


Vorträge und Materialien zur Konferenz

„Sie haben die Fähigkeiten, das Wissen und die Möglichkeiten, dies alles zu tun, denn Sie haben auch die wirtschaftliche Macht. Wenn Sie wirklich das Klima ändern wollen, dann können Sie das tun!" - so der eindrückliche Schlussappell von Grace Mketto, Inades Formation, Tansania, an deutsche Politiker_innen...

In einem kurzen Bericht können Sie mehr über Inhalte und Ergebnisse der Konferenz erfahren. Außerdem stehen Ihnen hier die Vorträge und einige Materialien zu den diskutierten Themen zum Download zur Verfügung:

Aktuelle Klimapolitik - wo stehen wir?

Vortrag von Dr. Chinwe Ifejika Speranza, Deutsches Insitut für Entwicklungspolitik (DIE)

Frauen stärken. Klima wandeln! Projektergebnisse und Folgerungen (2,7 MB)

Marion Rolle, Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN)

Las Mujeres y el Cambio Climatico en Bolivia (3,6 MB)

Andrea Guzmán, CENPROTAC

Consequences of Climate Change on Women and their Activities in Tanzania (1,6 MB)

Grace Mketto, Inades Formation Tanzania

Klimagerechtigkeit ohne Änderung der Machtverhältnisse, Lebens- und Arbeitsweisen? Thesen - offene Fragen - Forderungen

Ulrike Röhr, Genanet / Life e.V. / GenderCC

Das Greenhouse Development Rights-Modell ist das
gerechteste Modell der Lastenteilung

Tilman Santarius, Heinrich-Böll-Stiftung

Der Beitrag findet sich auch im aktuellen Magazin der Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema Mehr über den Green New Deal, den auf der Konferenz Frithjof Schmitt (Bündnis 90 / die GRÜNEN) vertreten hat können Sie ebenfalls den Seiten der Heinrich-Böll-Stiftung "Green New Deal: Investieren in die Zukunft" (Dossier) lesen.

Einen Einblick in die globalisierungskritische Stadtführung "KonsuMensch" erhalten Sie hier...

Mehr über die Arbeit des Nds. Umweltministeriums zum Themenkomplex Klimawandel/Klimaschutz lesen Sie im Positionspapier sowie im Strategiepapier des Ministeriums.

Außerdem finden Sie aktuelle Informationen unter www.umwelt.niedersachsen.de

Der BUND engagiert sich zum Klimawandel. 

Auf den Seiten des Agenda 21-Büros der Landeshauptstadt Hannover lesen Sie mehr über nachhaltige Aktivitäten in Hannover.

Bild: Elke Karin Bloch

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