Das Diakonische Jahr im Ausland (DJiA) ist ein Programm der Evangelischen Freiwilligendienste für junge Menschen, einer gemeinnützigen GmbH der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend in Deutschland e.V. und des Diakonischen Werkes der EKD e.V.
Als Freiwilligendienst und soziales Orientierungsjahr bietet es die Gelegenheit, sich für ca. 9 - 12 Monate in kirchlich-sozialen Einrichtungen zu engagieren und so die sozialen Einrichtungen, die verschiedenen christlichen Traditionen, die unterschiedlichen sozialpolitischen Situationen und Organisation des sozialen Engagements in den Kirchen Europas und der Welt kennen- und verstehen zu lernen.
Das DJiA versteht sich als ökumenisches Programm und ist offen für die verschiedenen christlichen Konfessionen. Es schließt nichtkonfessionelle Bewerberinnen und Bewerber nicht aus, sofern sie Glaubensfragen und Kirche gegenüber aufgeschlossen sind.
Der Einsatz erfolgt über eine kirchliche Partnerorganisation im jeweiligen Land. Diese Partnerorganisation im Ausland übernimmt auch die Begleitung der Freiwilligen während ihres Dienstes.
Arbeitsfelder der Freiwilligen sind - je nach Land - z.B. die Unterstützung von alten und/oder pflegebedürftigen Menschen, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Mitarbeit in offenen Begegnungszentren und Projekten der Sozialarbeit, die Mitgestaltung der vielfältigen Arbeit in Kirchengemeinden, das Engagement in Projekten z.B. mit und für Roma oder im Rahmen eines entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes, beispielsweise im Bereich Menschenrechte, Gesundheit. Ein Diakonisches Jahr im Ausland ist derzeit in 20 Ländern möglich.
Voraussetzungen:
Bewerberinnen und Bewerber sollten für einen einjährigen sozialen Dienst motiviert sein, Interesse an der Begegnung mit einer anderen Kultur haben, sich auf andere Lebensbedingungen einlassen können und dem christlichen Glauben und kirchlichen Einrichtungen offen gegenüberstehen. Das Programm richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren; im Programm "Voluntarius" können sich Freiwillige bis ins Seniorenalter engagieren.
Für englisch-, französisch- und spanisch sprachige Länder sind Grundkenntnisse der Landessprache erforderlich; für alle anderen Länder ist es ratsam, sich vor der Abreise mit der Landessprache vertraut zu machen.
Auf Informationsveranstaltungen, die jährlich zwischen Oktober bis Mitte Dezember stattfinden, können sich Interessierte genauer über den Ablauf und die Rahmenbedingungen eines DJiA informieren und persönlich nachfragen. Die Teilnahme an einer Informationsveranstaltung ist Voraussetzung für eine Bewerbung. In der Regel beginnt ein Einsatz Ende August/Anfang September, Bewerbungsschluss ist Mitte Dezember des Vorjahres.
Vorbereitung und pädagogische Begleitung:
Vor dem Einsatz werden die Freiwilligen vom DJiA in einem einwöchigen Vorbereitungsseminar in Deutschland auf ihren Aufenthalt eingestimmt und vorbereitet. Während des Dienstes nehmen die Freiwilligen i.d.R. an drei begleitenden Seminaren der Partnerorganisation im Gastland teil; nach der Rückkehr nach Deutschland findet ein Auswertungsseminar statt. Die Seminare sind wie die Arbeit in den Einrichtungen im Ausland fester Bestandteil des Diakonischen Jahres.
Leistungen:
Die Freiwilligen erhalten während des Dienstes Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld, Reisekosten ins Gastland und zurück, Versicherungsschutz und durchgehende pädagogische Begleitung. Es fällt ein einmaliger Programmbeitrag für die Teilnehmenden an.
Das Diakonische Jahr im Ausland an sich ist rechtlich nicht gleichgestellt mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Es besteht daher kein gesetzlicher Anspruch auf Kindergeld. Der Unterschied liegt darin, dass im DJiA – anders als im FSJ – keine Beiträge zur deutschen Sozialversicherung gezahlt werden, wodurch mehr Freiwilligen ein DJiA ermöglicht werden kann. Die pädagogische Begleitung ist mit den Standards im FSJ vergleichbar.
Das DJiA kann auch im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes oder des „weltwärts-“Programms geleistet werden. In vielen Fällen wird das DJiA als Praktikum im Rahmen eines Studiums oder einer Ausbildung von den Ausbildungsstätten anerkannt.
